Gedanken einer Kerze

«Jetzt habt ihr mich entzündet und schaut in mein Licht. Ihr freut euch an meiner Helligkeit, an der Wärme, die ich spende. Und ich freue mich, dass ich für euch brennen darf. Wäre dem nicht so, läge ich vielleicht irgendwo in einem alten Karton - sinnlos, nutzlos. Sinn bekomme ich erst dadurch, dass ich brenne.

Aber je länger ich brenne, desto kürzer werde ich. Ich weiß, es gibt immer beide Möglichkeiten für mich: Entweder bleibe ich im Karton - unangerührt, vergessen, im Dunkeln - oder aber ich brenne, werde kürzer, gebe alles her, was ich habe, zugunsten des Lichtes und der Wärme. Somit führe ich mein eigenes Ende herbei.

Und doch, ich finde es schöner und sinnvoller, etwas hergeben zu dürfen, als kalt zu bleiben und im düsteren Karton zu liegen....

Schaut, so ist es auch mit euch Menschen!
Entweder ihr zieht euch zurück, bleibt für euch - und es bleibt kalt und leer-, oder ihr geht auf die Menschen zu und schenkt ihnen von eurer Wärme und Liebe, dann erhält euer Leben Sinn.

Aber dafür müsst ihr etwas in euch selbst hergeben, etwas von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurem Lachen, vielleicht auch von eurer Traurigkeit.

Ich meine, nur wer sich verschenkt, wird reicher. Nur wer andere froh macht, wird selbst froh. Je mehr ihr für andere brennt, um so heller wird es in euch selbst. Ich glaube, bei vielen Menschen ist es nur deswegen düster, weil sie sich scheuen, anderen ein Licht zu sein. Ein einziges Licht, das brennt, ist mehr wert als alle Dunkelheit der Welt.
Also, lasst euch ein wenig Mut machen von mir, einer winzigen, kleinen Kerze.»




Du kannst IHM alles bringen

Du kannst IHM alles bringen!
Deine Träume, Deine Wünsche,
Deine Erfolge,
Deinen Jubel.
Und wenn Du wenig
zu jubeln hast,
bringe IHM das Wenige.
Und wenn Dein Leben
nur aus Enttäuschungen besteht,
bringe IHM diese.
Und wenn Dein Leben
nur Schmerzen birgt,
bringe IHM auch diese.
Und wenn Dein Leben
nur noch Scherben aufweist,
bringe IHM die Scherben!
Und wenn Du nur
noch leere Hände hast,
bringe IHM Deine leeren Hände!
Zerbrochene Träume und Wünsche,
Erwartungen und Hoffnungen,
sind Sein Material.
Unter Seinen Händen wird alles gut,
weil ER Dich liebt!
 
nach einem unbekannten Verfasser
Erhalten von Monika Wießing, Niederrhein, 08.2007
© Heinz Pangels, 06.10.2011






Neu anfangen

Jeden Tag einen Punkt machen,
die Seite umblättern und neu anfangen.
Wenn wir keinen Punkt machen,
sitzen wir hoffnungslos fest.
Geben wir jeden Abend
unser vollgeschriebenes Blatt ab,
so, wie es ist.
Legen wir es in die Hände des Vaters,
dann können wir morgen neu anfangen.
Phil Bosmans





Guten Abend


Noch tönt es in dir,
noch summt und brummt dein Kopf
wie ein Bienenhaus vor Geschäftigkeit,
lasten Gedanken und Unerledigtes
schwer auf deinen Schultern.
Bevor du dein Zuhause betrittst,
schüttle sie nach Möglichkeit ab,
all die Anforderungen,
so selbstverständlich wie du
den Fussabtreter vor deiner Tür benutzt
und sei gewiss:
Deine Arbeit wird bis morgen auf dich warten!

Jetzt aber widme dich deinen anderen Seiten
und lasse zu, dass der Tag,
zu vorgerückter Stunde
langsam ausklingt in dir and dass
dein Abend zum Feierabend werden kann,
den du ruhig und gelassen geniessen kannst.

Lobe den Tag am Morgen zur Begrüssung,
freue dich, wenn er dir Abend geworden ist.
Danke dem,
der ihn dir schenkte!

Angelika Wolff





Schöner Umtausch


Wenn die Dämmerung
sich wieder über das Land senkt
und der Tag sich
gegen die Nacht vertauscht,
so tausche auch du die Geschäftigkeit,
Unrast und Sorge des Tages
mit der Ruhe und Stille,
die dir der anbrechende Abend verheisst.

Versuche frei zu werden von dem,
was dich gefangen nimmt,
nimm dir Zeit für dich
und für etwas Schönes,
was du schon so lange
immer wieder verschoben hast,
damit sich die Mühe des Alltags
auch wirklich in einen Feier-Abend
wandelt.

Christa Spilling-Nöker
evangelische Pfarrerin, Autorin und Pädagogin




Neuer Anfang


Wir hoffen manchmal
auf ein äusseres Zeichen,
das uns zu einem neuen Anfang
anstossen und ermutigen will.
Doch unser Herz weiss
schon seit Langem,
dass die Entscheidung
in der Tiefe reifen
und uns von innen her
anregen und beleben muss,
bis uns ein "Wink des Himmels"
in Bewegung bringt.

Christa Spilling-Nöker
evang. Pfarrerin und Pädagogin