Pfingsten - nicht nur die eindrucksvolle Erfüllung eines Versprechens,
sondern zugleich Startzeitpunkt der weltweiten Gemeinde.
Apostelgeschichte 1 + 2
Erzählt ... nicht nur für Kinder
Was vorher geschehen war
Viel hatten die Jünger schon erlebt.
Zuerst hatten sie ihren geliebten Herrn Jesus verloren,
als die Soldaten ihn an ein Kreuz genagelt hatten und er gestorben war.
Aber er blieb nicht in dem Grab, in das man ihn hineingelegt hatte. Er war stärker als der Tod.
Und als er wieder lebendig war, kam er zu den Jüngern - da war die Freude groß.
Zum Vater zurück
Und nun vor etlichen Tagen war noch etwas viel merkwürdigeres geschehen:
Jesus war zu seinem Vater im Himmel zurückgegangen.
Die Jünger hatten ihn gesehen, als er hoch gehoben wurde und eine Wolke ihn aufnahm.
Dann sahen sie ihn nicht mehr.
Jesus kommt wieder!
War nun alles aus?
Nein, denn Jesus hatte ihnen ein wunderbares Versprechen gegeben.
Sie sollten den heiligen Geist bekommen und die frohe Botschaft von Jesus nicht nur in Jerusalem,
sondern in der ganzen Welt weitersagen. Und als sie ihm nachsahen, wie er hoch gehoben wurde,
erfuhren sie von zwei Engeln, dass Jesus genau so wieder zurück kommen würde,
Apg 1,11.
Tatsächlich wir?
"Den heiligen Geist bekommen!" - die Jünger waren fröhlich in ihrem Herzen.
Ja, manche Propheten und große Gottesmänner hatten bisher den heiligen Geist bekommen.
Und nun sollten sie ihn auch bekommen! Sie freuten sich und gingen nach Jerusalem zurück.
Dort trafen sie sich oft mit den Brüdern von Jesus, seiner Mutter und mit einigen anderen.
Sie beteten und bestimmt erzählten sie sich, was sie alles mit Jesus erlebt hatten,
und dankten Gott dafür.
Sturm, Feuer, fremde Sprachen
Doch an einem Tag brauste es plötzlich in dem Haus in Jerusalem, in dem sie waren,
wie bei einem Sturm. Und die Jünger sahen Zungen wie aus Feuer,
die sich zerteilten und sich auf sie setzten - der heilige Geist erfüllte sie.
Und sie begannen zu predigen, jeder Jünger in einer anderen Sprache.
Verwundert
Das sprach sich schnell herum, und viele Leute hörten die Jünger sprechen.
Sogar die Ausländer verstanden alles! Die Menschen waren entsetzt.
Wie konnten die Jünger aus Galiläa in fremden Sprachen sprechen?
Das konnte niemand begreifen. Manche lachten und behaupteten,
die Jünger hätten zuviel Wein getrunken.
Die erste Gemeinde
Petrus begann eine beeindruckende Predigt über Jesus.
Und weil er vom heiligen Geist erfüllt war, wurden die Herzen der Zuhörer ergriffen.
Viele merkten: "So können wir nicht bleiben!" - und sie
kehrten um in ihrem Herzen
(sie taten Buße) und ließen sich auf den Namen Jesus taufen -
die erste Gemeinde war entstanden!
Das erfüllte Versprechen
Dreitausend Menschen waren es, und jeden Tag wurden es mehr.
Sie waren zusammen und halfen sich gegenseitig, dankten Gott und beteten.
Die Jünger taten sogar Wunder, wie sie Jesus getan hatte, als er auf der Erde gewesen war.
Ja, Gott hatte sein Versprechen erfüllt.
SCHUTZ, TROST, ERMUTIGUNG
Gar nicht schutzlos
Jesus hat seine Jünger nicht einfach losgeschickt,
um diese Erde mit der frohen Botschaft zu erreichen.
Er hat ihnen die nötige Ausrüstung versprochen.
Und er hat sein Versprechen gehalten.
Den Jüngern wurde schnell klar: seit Jesus nicht mehr auf der Erde war,
fehlte ihnen Schutz und Ermutigung.
Deshalb nennt Jesus viermal innerhalb kurzer Zeit den heiligen Geist einen Tröster der Jünger:
Joh 14,16; 14,26; 15,26; 16,7.
KEIN SELTENES GESCHENK MEHR
Einzelne Gabe
In der Zeit vor Jesus, also im Alten Testament, war es selten,
dass der heilige Geist auf Menschen kam.
Manchmal wurde er nur für eine bestimmte Aufgabe gegeben
- oder bei einem besonderen Ereignis.
Beständiges Siegel
Seit Pfingsten ist das anders geworden.
Jeder, der umgekehrt ist und sein Herz Jesus gegeben hat,
bekommt ein Siegel: den Geist Gottes.
Eph 1,3. Apg 4,31.
Hat das etwa nur für die Leute vom Volk Israel gegolten? Nein, es gilt auch für uns.
Petrus erlebte das im Haus von Kornelius,
Apg 10,44.
Und dass der heilige Geist beständig bei uns bleibt,
versprach Jesus seinen Jüngern in
Joh 14,16!
WAS PFINGSTEN IN DER WELT BEWIRKT HAT
Folgenreich
Für die Kinder erfahrbar sind die Folgen von Pfingsten:
eine weltweite Gemeinde, wo auch sie ein Zuhause haben können.
Denn ihre Gemeinde existiert, weil damals die erste Gemeinde entstand,
Apg 2,41-47.
Und weil die Jünger dem Auftrag von Jesus folgten,
die frohe Botschaft in der ganzen Welt weiterzusagen,
Mk 16,15.
(c) Karlheinz Maisel
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Pfingsten gibt Hoffnung:
Es steht für Aufbruch
Es geht wohl den meisten so:
Jedes grosse kirchliche Fest ist mit einem besonderen Gefühl verbunden.
Weihnachten zum Beispiel ist eindeutig der Höhepunkt des Jahres, da
wird uns romantisch und warm ums Herz, da sehen wir Kerzen und Geschenke
vor uns und hören ganz entfernt noch den Engelschor von Frieden und
Wohlgefallen singen.
Ostern wiederum bedeutet Frühling, das Erwachen neuer Kräfte,
den Sieg über den Tod und vielleicht liegt sogar etwas wie
Jubel in der Luft. Aber Pfingsten? Welches Gefühl stellt sich da ein?
Gar keins?
Ja, die Geburt im Stall, die Auferstehung des gekreuzigten Christus,
das sind handfeste Begebenheiten, das sind starke Bilder, auch wenn
wir nicht dran glauben. Aber wie zu Pfingsten der Heilige Geist
in die Jünger fährt, das ist schwer vorstellbar und ziemlich
unbegreiflich.
Umso erstaunter war ich, als eine sehr tatkräftige Frau von Ende 50
zu mir sagte:
"Mit den Heiligen Geist kann ich am meisten anfangen.
Er ist mir näher als Vater und Sohn,
und Pfingsten ist mein Lieblingsfest."
Donnerwetter. Das hört man selten. Und ihre Begründung?
"Der Heilige Geist", sagte sie, "ist für mich Kraft.
Grenzenlose Zuversicht. Furchtlosigkeit.
Der Heilige Geist ist genau das, was ich von morgens bis abends brauche,
jede Stunde, jeden Tag. Mein ganzes Lebensgefühl verdanke ich dem
Heiligen Geist, deshalb freue ich mich auf Pfingsten".
Besser hätte ich es auch nicht sagen können.
Genau das kann Pfingsten für uns bedeuten,
genau das hat es auch für die Jünger bedeutet:
Aufbruch.
Eine plötzliche Befreiung aus dem Gefängnis der
Ängstlichkeit, der Verzagtheit, der Mutlosigkeit,
wie wenn die Ketten gesprengt werden, die uns daran
hindern, aufzuspringen und loszulaufen und die Welt
zu verändern. Unsere eigene Welt zumindest, in der es
viel zu viel rabenschwarze Niedergeschlagenheit,
viel zu viel Gift und Galle gibt.
Ein neues Leben in Furchtlosigkeit -
das sollte uns zu Pfingsten künftig einfallen.
Gott segne Sie!
Abtprimas Notker Wolf