Als die Trockenheit schon, wie es schien, eine Ewigkeit
andauerte,
wußte die kleine Gemeinde von Bauern aus dem Mittelwesten nicht
mehr,
was sie tun sollte.
Der Regen war nicht nur für die Ernte wichtig,
sondern auch für das tägliche Leben der Dorfbewohner.
Als das Problem immer drängender wurde,
beschloß die örtliche Gemeinde, sich einzuschalten.
Eine Gebetsversammlung wurde einberufen,
in der um Regen gebetet werden sollte.
In Erinnerung an ein altes Ritual kamen die Leute ins
Gemeindehaus.
Der Pastor beobachtete, wie immer mehr Gemeindemitglieder
eintrafen.
Sie plauderten fröhlich miteinander,
während er von Gruppe zu Gruppe schlenderte
und die einzelnen begrüßte und sich so langsam nach vorne
arbeitete,
um mit der Gebetsversammlung zu beginnen.
Vorne angekomme, überlegte der Pastor,
wie er die Menge zum schweigen bringen könnte.
Als er gerade das Wort ergreifen wollte,
fiel sein Blick auf ein elfjähriges Mädchen in der ersten Reihe.
Sie strahlte vor Aufregung.
Neben ihr lag ein roter Regenschirm für den Heimweg bereit.
Die Schönheit und Unschuld dieses Augenblicks brachte den Pastor
zum lächeln,
während er über den Glauben dieses kleinen Mädchens nachdachte,
der sich so von dem der übrigen Menschen im Raum unterschied.
Denn die anderen waren gekommen, um für den Regen zu beten ...
... das Mädchen war gekommen, um Gottes Antwort mitzuerleben.
(von Tania Gray aus "ein Lied
in der Nacht")
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
haben Sie schon mal ein Wunder erlebt?
Ein kleines oder vielleicht sogar ein großes?
Was sind denn eigentlich Wunder?
Ist uns eigentlich immer klar, dass wir gerade ein Wunder erleben,
oder merken wir eventuell gar nicht, dass wir ein Wunder erlebt haben?
Oder passieren die nur woanders?
Oder wünschten wir uns schon einmal ein Wunder und wurden doch enttäuscht?
Fehlt uns vielleicht manchmal der Glaube, das Wunder heute noch möglich sind?
Oder ist alles nur Zufall?
Neulich hörte ich eine Geschichte,
die mich genau über diese Fragen zum Nachdenken brachte:
Ein 8-jähriger Junge hört zufällig,
wie seine Mutter in Tränen mit seinem Vater über seinen Bruder spricht:
„Nur ein Wunder kann ihm noch helfen“.
Der kleine weiß,
die finanzielle Lage der Familie ist angespannt und sein Bruder ist schwer krank.
Doch es gibt niemanden, der der Familie das Geld hierfür leihen könnte.
Da fällt dem Jungen seine Sparbüchse ein, in der er ein paar Münzen aufbewahrt.
Fest entschlossen geht er in die Apotheke, um seinem Bruder zu helfen.
Aber der Apotheker nimmt ihn zunächst gar nicht war,
zu tief ist er in eine Unterhaltung mit seinem eigenen Bruder aus London vertieft.
Als es dem Jungen schließlich gelingt, auf sich aufmerksam zu machen,
ist der Apotheker ein wenig verstimmt.
Doch der Kleine schafft es schließlich, sein Anliegen vorzubringen –
er möchte ein Wunder für seinen kranken Bruder kaufen.
Neugierig fragen der Apotheker und sein Bruder genauer nach,
und es wird klar, dass der Bruder des Apothekers tatsächlich für ein Wunder sorgen kann!
Denn er ist Dr. Eric Dangoor, Neuro-Chirurg an einer Londoner Spezialklinik –
die einzige, die seinem Bruder helfen kann.
Er organisiert, dass der Bruder des kleinen Jungen erfolgreich operiert wird.
Und der Glaube des 8-jährigen Kindes hat dieses Wunder möglich gemacht.
Ich möchte uns heute ermutigen,
unsere Augen und Herzen für die kleinen und großen Wunder,
die uns umgeben zu öffnen.
Tanja StünckelKommt her und sehet an die Werke Gottes,
der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
(Psalm 66,5)