Ostern – Auferstehung - Emmaus
"Going to Emmaus" Robert Zünd, 1877, Kunstmuseum St. Gallen
Auf dem Weg nach Emmaus
- Ein Weg auch für uns! -
Auf dem Weg nach Emmaus
ist den beiden Jüngern
der Auferstandene erschienen
und geht mit ihnen.
ER zeigt ihnen ein großes Geheimnis:
ER geht einfach mit,
ER hört ihnen einfach zu.
So einfach ist das!
ER lässt sie nicht allein,
in ihren Fragen, in ihren Zweifeln,
in ihrer Hoffnungslosigkeit,
in ihrer Niedergeschlagenheit,
in ihrer Enttäuschung,
in ihrer Kleingläubigkeit,
in ihrer Verzagtheit,
in ihrem Seelenschmerz,
nicht allein in ihrer Not,
in ihrer Gebrechlichkeit -
nein, ER geht einfach mit ihnen.
ER gesellt sich zu ihnen,
redet freundlich mit ihnen,
ER bekundet Mitgefühl,
ja Hinwendung und Freundschaft,
und öffnet ihnen die Augen,
erschließt ihnen die Schrift
und macht sie fähig, zu schauen.
ER übersieht nicht ihre Zweifel,
tadelt sie auch nicht,
lässt ihre Verzagtheit
und Mutlosigkeit zu.
ER wendet sich auch nicht ab,
als ER ihren angeschlagenen
Glauben sieht.
ER rügt nicht
das stete Fragen und Suchen.
Alle Fragen lässt ER zu,
geht auf alle ein
und lässt sie Schritt für Schritt ahnen,
dass alles so kommen musste.
ER stärkt ihren Glauben,
hilft ihnen auf die Beine
und geht mit ihnen nach Haus.
Sie laden IHN zum Bleiben ein.
Beim Brotbrechen erkennen sie IHN.
Noch am selben Abend
kehren sie nach Jerusalem zurück.
ER lässt sie zu Verkündern
des Glaubens werden.
Sie finden die anderen Jünger
hinter verschlossenen Türen
und erfahren von diesen
neue und große Wundertaten
des auferstandenen HERRN,
der den ganzen Tag bei ihnen weilte.
Auch sie erzählen nun,
dass sie den HERRN
beim Brotbrechen erkannten.
Der Rückweg in der Nacht war ihnen
wie eine zweite Auferstehung
an einem Tag.
Diese Auferstehung soll sich
täglich und überall wiederholen
bis an das Ende aller Zeiten
und in alle Ewigkeit.
In Seiner Auferstehung leben wir
täglich und sind dazu auch berufen.
ER ist immer mit uns auf dem Weg
und lässt uns nie allein.
In Seiner Liebe
lässt ER niemand allein,
so dass wir IHM
blind vertrauend folgen können.
So ist der Weg nach Emmaus
auch unser Weg!
© Heinz Pangels 2008
Der Weg nach Emmaus
- Eine nachösterliche Meditation -
Wer sich auf andere einläßt,
läßt sich auf Gott ein.
Wer sich anderen gegenüber öffnet,
öffnet sich für Gott.
Wer sich anderen zuwendet,
wendet sich Gott zu.
Der Weg nach Emmaus
ist mehr als ein Spaziergang!
Der Weg nach Emmaus ist der Weg
von Menschen, zueinander und miteinander.
Der Weg nach Emmaus
ist mehr als ein Spaziergang!
Der Weg nach Emmaus ist
auch ein Weg für mich,
für Dich und für uns alle!
Der Weg nach Emmaus ist ein Weg
der Suche, des Zweifels,
der Erkenntnis, der Freude
und letztlich des inneren Friedens.
Der Weg nach Emmaus ist der Weg
von Gott zu uns Menschen.
Gott kommt aus Liebe auf uns zu!
Kommen wir selbst auch von uns los,
so finden wir auch zum anderen.
Gott geht auf uns zu,
gehen wir mit IHM auf andere zu.
Der Weg nach Emmaus
ist also mehr als nur ein Spaziergang.
Der Weg nach Emmaus
ist Gottes Weg zu uns
durch die Auferstehung seines Sohnes,
unseres Bruders und Herrn
Jesus Christus.
© Heinz Pangels 2009
Jesus begegnet zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus
13 Am selben Tag wanderten zwei Jünger nach Emmaus,
einem Dorf ungefähr zehn Kilometer von Jerusalem entfernt.
14 Unterwegs redeten sie über die Ereignisse der vergangenen Tage.
15 Während sie miteinander sprachen und nachdachten, kam Jesus und ging mit ihnen.
16 Aber sie - wie mit Blindheit geschlagen - erkannten ihn nicht.
17 "Worüber unterhaltet ihr euch?", fragte sie Jesus. Die Jünger blieben traurig stehen,
18 und verwundert bemerkte Kleopas, einer von den beiden: "Ich glaube, du bist der Einzige
in Jerusalem, der nichts von den Ereignissen der letzten Tage gehört hat."
19 "Was ist denn geschehen?", wollte Jesus wissen.
"Hast du etwa nichts von Jesus gehört, dem Mann aus Nazareth?", antworteten die Jünger.
"Er war ein Prophet, den Gott geschickt hatte.
Jeder im Volk konnte das an seinen Worten und Taten erkennen.
20 Aber unsere Hohenpriester und die führenden Männer des Volkes haben
ihn an die Römer ausgeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt und dann
ans Kreuz geschlagen.
21 Dabei hatten wir gehofft, dass er der von Gott versprochene Retter ist, der Israel befreit.
Das war vor drei Tagen.
22 Heute Morgen wurden wir sehr beunruhigt durch einige Frauen, die zu uns gehören.
Schon vor Sonnenaufgang waren sie zum Grab gegangen;
23 aber der Leichnam Jesu war nicht mehr da.
Die Frauen erzählten, ihnen seien Engel erschienen, die sagten: 'Jesus lebt!'
24 Einige von uns sind gleich zum Grab gelaufen. Es war tatsächlich leer,
wie die Frauen berichtet hatten. Aber Jesus haben sie nicht gesehen."
25 Darauf sagte Jesus zu ihnen: "Wie wenig versteht ihr doch!
Warum begreift und glaubt ihr nicht, was die Propheten gesagt haben?
26 Musste Christus nicht all dies erleiden, bevor Gott ihn zum Herrn über alles einsetzt?"
27 Dann erklärte Jesus, was in der Heiligen Schrift über ihn gesagt wird -
von den Büchern Mose angefangen bis zu den Propheten.
28 Inzwischen waren sie kurz vor Emmaus, und Jesus tat so, als wolle er weitergehen.
29 Deshalb drängten ihn die Jünger: "Bleib doch über Nacht bei uns! Es wird ja schon dunkel."
So ging er mit ihnen ins Haus.
30 Als sie sich zum Essen niedergelassen hatten, nahm Jesus das Brot, dankte dafür,
teilte es in Stücke und gab es ihnen.
31 Da plötzlich erkannten sie ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen.
32 Sie sagten zueinander: "Hat es uns nicht tief berührt, als er unterwegs mit uns sprach
und uns die Heilige Schrift erklärte?"
33 Ohne Zeit zu verlieren, liefen sie sofort nach Jerusalem zurück.
Dort waren die elf Jünger und andere Freunde Jesu zusammen.
34 Von ihnen wurden sie mit den Worten begrüßt:
"Der Herr ist tatsächlich auferstanden! Simon Petrus hat ihn gesehen!"
35 Nun erzählten die beiden, was auf dem Weg nach Emmaus geschehen war
und dass sie ihren Herrn daran erkannt hatten, wie er das Brot austeilte.
Lukas 24:13-35