Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei. (aus Joh. 16, 24)Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Ich muss ja nicht jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen
und kann trotzdem Christ sein.“
„Ich glaube an Gott, aber ich glaube nicht an die Kirche.“
„Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, aber ich finde die Zehn Gebote gut.“
Kennen Sie das auch?
Diese Art von Aussagen, wenn es im offenen Gespräch plötzlich zum Thema Glauben kommt?
Oft ist die Reaktion leider eine sofortige Verteidigungshaltung.
Warum ist das Thema Glauben für so viele von uns behaftet mit Pflicht und mit Zwang?
Ich vermute, es liegt daran, dass wir ein falsches Verständnis von den Geboten Gottes haben.
Von dem, was Gott uns aus Liebe mit auf den Weg gegeben hat. An die Hand gegeben hat,
um uns FREI zu machen, nicht um uns einzuengen.
Wir dürfen in die Kirche gehen. Sie ist ein Ort der Besinnung auf Jesus Christus und steht jedem
von uns offen. Dort haben wir die Chance, mit Glaubensgeschwistern zusammen zu sein und
neu gestärkt zu werden.
Nicht nur beim Blick in manches Ausland, wo viele Christen bedrängt und verfolgt werden,
werden wir daran erinnert, welch ein Geschenk es ist, Gottesdienst halten zu dürfen.
Ähnlich verhält es sich mit den Zehn Geboten. Wer lügt und betrügt und dennoch behauptet,
es gäbe einen Gott, der hat Gottes Botschaft nicht verstanden.
Gott hat uns diese Regeln gegeben, weil er uns besser kennt, als wir uns selbst kennen.
Er weiß, dass wir bedürftig sind und Grenzen und Orientierung im Leben brauchen,
um glücklich zu sein. Die Gesetze sind daher ein Geschenk an uns.
Und so ist es auch mit dem Gebet.
Menschen beten, weil sie Gott danken möchten.
Weil sie Gott in Notsituationen und Lebenskrisen um Hilfe bitten DÜRFEN.
Im Gebet dürfen wir uns auf Jesus berufen und uns an ihn wenden.
Jesus war sich sicher, dass Gott ihn hört.
Im Gebet dürfen wir teilhaben an diesem Gottvertrauen Jesu.
„Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts zu ersetzen ist.“
(Bischof Hans von Keler)
Wie wunderbar, dass wir beten dürfen!
Verena von Scharfenberg