Reflektionen zu Bibelversen



Matthäus 7:7
"Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden!
Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!


Gott erhört Gebete



Herr Schmidt kommt in den Himmel

Herr Schmidt stirbt und kommt in den Himmel. Petrus erwartet ihn am Himmelstor,
um ihm eine Führung durch den Himmel zu geben.
Inmitten von all der Pracht, den goldenen Straßen, herrlichen Villen und Chören von Engeln,
bemerkt Herr Schmidt ein seltsames Gebäude. Es sieht aus wie eine riesige Lagerhalle,
ganz ohne Fenster; es gibt lediglich eine Tür.
Petrus zögert, als Herr Schmidt ihn bittet, das Innere dieses Hauses sehen zu dürfen.

"Ich glaube nicht, dass du sehen möchtest, was dort drin ist!, sagt er zu dem Neuankömmling.
"Warum sollte es im Himmel Geheimnisse geben?", fragte sich Herr Schmidt.
"Was für eine Überraschung mag sich wohl hinter diesen Mauern verbergen?"

Als der Rundgang beendet ist, bittet er Petrus erneut,
das Innere des Gebäudes sehen zu dürfen.

Schließlich gibt Petrus nach. Er schließt die Tür auf und kann gerade noch zur Seite springen,
so eilig hat es Herr Schmidt, ins Innere des Hauses zu kommen.
Wie sich herausstellt, handelt es sich wirklich um ein Lagerhaus.
Der Raum ist bis unter die Decke mit Regalen angefüllt, in denen weiße Kisten lagern,
die alle mit einer roten Schleife zugebunden sind.

"Diese Kästen sind ja alle mit Namen versehen!", sagt Herr Schmidt laut zu sich selbst.
Er dreht sich zu Petrus um und fragt: "Ist auch einer für mich dabei?"

"Aber natürlich", sagt Petrus und versucht ihn sanft nach draußen zu schieben.
"Ehrlich gesagt", gibt Petrus zu bedenken, "wenn ich du wäre…"
Aber Herr Schmidt ist schon auf dem Weg zu dem Regal mit dem Buchstaben "S",
um sein Kästchen zu suchen.

Petrus folgt ihm kopfschüttelnd.
Er kommt gerade in dem Moment dazu, als Herr Schmidt die Schleife von seiner Kiste löst
und den Deckel abhebt. Da vernimmt Petrus ein Seufzen, jenes tiefe Seufzen in einem Moment
des Erkennens und Verstehens, das ihm so vertraut ist.
Wie oft hat er es schon hören müssen?

In seinem Kasten fand Herr Schmidt all die Segnungen,
die Gott ihm während seines Lebens zugedacht hatte,
aber er hatte nie darum gebeten.

"Bittet", so lautet die Zusage Jesu, "und ihr werdet bekommen."  (Matthäus 7,7)
Bruce Wilkinson






Bittet, so werdet ihr empfangen,
damit eure Freude vollkommen sei.
(aus Joh. 16, 24)



Liebe Leserinnen, liebe Leser,


„Ich muss ja nicht jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen
und kann trotzdem Christ sein.“

„Ich glaube an Gott, aber ich glaube nicht an die Kirche.“

„Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, aber ich finde die Zehn Gebote gut.“


Kennen Sie das auch?
Diese Art von Aussagen, wenn es im offenen Gespräch plötzlich zum Thema Glauben kommt?

Oft ist die Reaktion leider eine sofortige Verteidigungshaltung.

Warum ist das Thema Glauben für so viele von uns behaftet mit Pflicht und mit Zwang?

Ich vermute, es liegt daran, dass wir ein falsches Verständnis von den Geboten Gottes haben.
Von dem, was Gott uns aus Liebe mit auf den Weg gegeben hat. An die Hand gegeben hat,
um uns FREI zu machen, nicht um uns einzuengen.

Wir dürfen in die Kirche gehen. Sie ist ein Ort der Besinnung auf Jesus Christus und steht jedem
von uns offen. Dort haben wir die Chance, mit Glaubensgeschwistern zusammen zu sein und
neu gestärkt zu werden.

Nicht nur beim Blick in manches Ausland, wo viele Christen bedrängt und verfolgt werden,
werden wir daran erinnert, welch ein Geschenk es ist, Gottesdienst halten zu dürfen.

Ähnlich verhält es sich mit den Zehn Geboten. Wer lügt und betrügt und dennoch behauptet,
es gäbe einen Gott, der hat Gottes Botschaft nicht verstanden.

Gott hat uns diese Regeln gegeben, weil er uns besser kennt, als wir uns selbst kennen.
Er weiß, dass wir bedürftig sind und Grenzen und Orientierung im Leben brauchen,
um glücklich zu sein. Die Gesetze sind daher ein Geschenk an uns.

Und so ist es auch mit dem Gebet.
Menschen beten, weil sie Gott danken möchten.
Weil sie Gott in Notsituationen und Lebenskrisen um Hilfe bitten DÜRFEN.

Im Gebet dürfen wir uns auf Jesus berufen und uns an ihn wenden.
Jesus war sich sicher, dass Gott ihn hört.

Im Gebet dürfen wir teilhaben an diesem Gottvertrauen Jesu.

„Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts zu ersetzen ist.“
(Bischof Hans von Keler)


Wie wunderbar, dass wir beten dürfen!

Verena von Scharfenberg